Die Oxidation durch heiße Gase stellt verschiedenste Industrien vor Herausforderungen angesichts Materialverlusten, Bauteilversagen sowie den damit verbundenen wirtschaftlichen Verlusten. Die Steigerung der Effizienz von Gas-Prozessen durch eine weitere Erhöhung der Betriebstemperatur wird die Situation wahrscheinlich noch verschärfen. Dadurch ergibt sich ein Bedarf an neuen Werkstoffen mit überlegener Hochtemperaturfestigkeit und Oxidationsbeständigkeit, von denen, neben der chemischen Industrie und der thermischen Energieumwandlung, auch die Luft- und Raumfahrt profitieren kann.

Mit ihren Arbeiten möchte die Gruppe Gaskorrosion einer nächsten, sich durch besondere Hochtemperaturfestigkeit, Duktilität und Oxidationsbeständigkeit auszeichnenden Generation von metallischen Werkstoffen und Werkstoffverbunden den Weg ebnen. Unser Ansatz ist dabei ein Legierungsdesign mittels CALPHAD-basierter thermodynamischer Modellierung, einschließlich der Erweiterung dazu erforderlicher Datenbanken, und deren experimentelle Validierung. Die Oxidationsbeständigkeit bei 1000 °C und mehr wird in Tests mit verschiedenen Gasen nachgewiesen.
Unter anderem beschäftigen wir uns derzeit mit komplex zusammengesetzten Legierungen (CCA) von Refraktärmetallen, insbesondere solchen, die Oxide auf der Basis von CrTaO4 bilden. Unser Ziel ist es auch, dieses Oxid für andere Legierungssysteme zu etablieren als Alternative zu den klassischen schützenden Oxiden.

Obwohl für die Industrie relevanter, technologischer Fortschritt unser Hauptanliegen ist, wollen wir auch Beiträge zu den Grundlagen der Hochtemperaturoxidation leisten, durch Demonstration der Anwendbarkeit gängiger Theorien sowie deren Erweiterung oder Revidierung anhand neuer Erkenntnis.

 

Ansprechpartner

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Dr. Chongchong Tang
Abteilung Gaskorrosion

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