Das Institut für Angewandte Materialien – Werkstoffkunde (IAM-WK) beschäftigt sich in Forschung, Lehre und Innovation mit Konstruktions- und Funktionswerkstoffen, vorwiegend für Anwendungen des Maschinenbaus. Dabei werden Prozess-Struktur-Eigenschaftsbeziehungen abgeleitet. Unsere Forschung in den sieben Abteilungen des Instituts lässt sich dabei den Bereichen „Zustand und Eigenschaften“ (1,2,3), „Werkstoffentwicklung“ (3,4,5) sowie „Prozesstechnik“ (5,6,7) zuordnen. Den Forschungsabteilungen stehen dabei spezialisierte Laboratorien und Werkstätten zur Verfügung, die auch im Rahmen von Laborpraktika zur Ausbildung unserer Studierenden der Studiengänge „Maschinenbau“ und „Materialwissenschaft und Werkstofftechnik“ genutzt werden. Unsere Aktivitäten in der Lehre umfassen Vorlesungen, Übungen und Praktika sowohl in der grundständigen Lehre als auch darauf aufbauende Veranstaltungen in den Vertiefungsrichtungen der beiden Studiengänge.
Organisation
(Chalaguine)

Der Materialwissenschaftler Prof. Dr. Haruyuki Inui von der Kyoto University (Japan) wurde im November 2021 mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet. Diese renommierte und mit 60.000 Euro dotierte Auszeichnung wird durch die Alexander von Humboldt-Stiftung jährlich an international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland zur Unterstützung von Kooperationsprojekten mit Forschenden in Deutschland verliehen.
Prof. Inui ist Experte auf dem Gebiet der intermetallischen Phasen, die bei der Entwicklung neuartiger Konstruktionswerkstoffe für extreme Umgebungsbedingungen, z.B. im Bereich von Verbrennungsprozessen, eine bedeutende Rolle spielen. Die grundlegenden Arbeiten aus Kyoto waren über Jahrzehnte richtungsweisend für die weltweite Forschung auf diesem Gebiet, die schließlich den kommerziellen Einsatz von Titan-Aluminid-Werkstoffen in Flugtriebwerken ermöglicht hat.
Wesentliches Thema seiner Forschungsarbeiten ist die experimentelle Untersuchung der Verformung metallischer und intermetallischer Werkstoffe von der Makro- bis hinunter zur Nanoskala. Dabei spannt er den Bogen von komplexen Eisen- und Kobaltbasis-Superlegierungen über neuartige intermetallische Phasen bis hin zu so genannten Hochentropielegierungen – diese sind derzeit in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ein „Hot Topic“, zu dem der Preisträger auch substantiell beigetragen hat.
Prof. Inui plant seinen mit dem Humboldt-Forschungspreis verbundenen Forschungsaufenthalt ab 2022 in Deutschland zu verbringen, wo er am KIT als Gast von Prof. Martin Heilmaier (Institut für Angewandte Materialien – Werkstoffkunde) sowie mit den engen Kooperationspartnern am Max-Planck-Institut für Eisenforschung Düsseldorf (Prof. Dierk Raabe), der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Gunther Eggeler) und der Universität Bayreuth (Prof. Uwe Glatzel) zusammenarbeiten wird.

Dr.-Ing. Hans Chen wurde auf dem diesjährigen Festkolloquium der KIT-Fakultät Maschinenbau mit dem Manfred Hirschvogel Preis für die beste Dissertation der Fakultät ausgezeichnet. Seine Dissertation „Gefüge und Eigenschaften von äquiatomaren Legierungen aus dem System Ta-Nb-Mo-Cr-Ti-Al“ liefert wichtige und international beachtete Beiträge zur Herstellung, Charakterisierung und den Eigenschaften von neuartigen Al-haltigen, refraktärmetallbasierten High Entropy Alloys. Durch die Anwendung skalenübergreifender Charakterisierungsmethoden konnte Herr Dr.-Ing. Chen nachweisen, dass in der Tat in einem großen Konzentrationsbereich, chemisch homogene und einphasige Gefüge in solchen Legierungen eingestellt werden können. Im Gegensatz zu den Erwartungen in diesem neuen Themengebiet, konnte Herr Dr.-Ing. Chen das Auftreten langreichweitiger, kristallographischer Ordnung nachweisen, die sich negativ auf die Duktilität solcher Legierungen auswirkt. Er setzte dazu auf die Anwendung der thermischen Analyse, die im Vergleich zu beugungsbasierten Methoden einen Nachweis für Ordnungsphänomene liefert, auch wenn die konkrete Besetzung von Gitterpositionen das Auftreten von charakteristischen Beugungsmaxima verhindert. Darüber hinaus konnte er durch die Kombination von Druckversuchen und Nanoindentation den Einfluss der Gitterverzerrung auf die Mischkristallhärtung unter Beachtung der intrinsischen Temperaturabhängigkeit der Festigkeit in kubischraumzentrierten Legierungen aufzeigen. Seine Beiträge bilden weiterhin Grundlage für Forschung in unserer Abteilung und somit freut uns die Auszeichnung von Herrn Dr.-Ing. Chen außerordentlich. Der Manfred Hirschvogel Preis ist mit 5000 Euro dotiert.
B.Sc. Eric Jung wurde für seine Bachelorarbeit mit dem Thema "Charakterisierung der Randschichtzustände und resultierenden Ermüdungsfestigkeiten karbonitrierter PM-Bauteile in Abhängigkeit der Porosität" mit dem dritten Platz beim 13. Dörrenberg StudienAWARD ausgezeichnet. Wir gratulieren Herrn Jung zu seiner hervorragenden Präsentation der werkstofftechnischen Hintergründe des Carbonitrierens von Sinterstählen vor der Jury und den damit verbundenen Leistungen in seiner Bachelorarbeit.
weitere InformationenDr.-Ing. Aditya Srinivasan Tirunilai wurde für seinen Vortrag zu "Discontinuous Deformation of FCC High and Medium Entropy Alloys at Close to 0 K" im Rahmen des Symposiums ST04 "High Entropy Materials - From Fundamentals to Potential Applications" während des MRS Spring Meetings 2021 als beste Präsentation des Symposiums ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von $250 verbunden.
zum passenden ArtikelDas IAM-WK unterstützt gemeinsam mit dem Fab Lab Karlsruhe die Herstellung von Schutzmasken für das St. Vincentius-Krankenhaus.
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